Also trat ich auf die Bremse beendete das Ganze, stellte die Gitarre wieder in den Schrank und verordnete mir erst mal eine kreative Auszeit.
Nach vier Jahren juckte es dann wieder in den Fingern, es wollte etwas raus, etwas wollte ans Licht und das kam auch so. Ich wollte nur noch Musik machen, die an erster Stelle mich und dann vielleicht auch die Anderen berühren konnte. Mike Scott, Damian Rice, Tom McRae waren mir da eine große Inspiration genau wie der „cantautori“ Gianmaria Testa.
Was aus mir raus kam, war bayrisch, Mundart also, die mir erlaubte nah und authentisch zu sein und zu bleiben. Zwei Alben entstanden zu Hause indem wir das alte Bauernhaus, in dem meine Familie und ich zu dieser Zeit lebten, in ein lebendiges Aufnahmestudio verwandelten. Live präsentierte ich das ganze erst mal zusammen mit dem Perkussionisten Wolfgang Lohmeier, später dann auch mit einem ausgewachsenen Ensemble und der nächste wichtige Schritt war das Solo. Allein auf der Bühne, nur mit Gitarre und Stimme die Menschen in den Bann ziehen. Eine wichtige Erfahrung und auch die Gitarre, die ich in meinem Leben oft stiefmütterlich behandelt habe, kam nun endlich zu ihrem Recht. Über die vergangenen elf Jahre wurde tatsächlich noch ein recht brauchbarer Gitarrist aus mir und auch heute lerne ich immer noch jeden Tag dazu.