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Bio

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Biographie

Im zarten Alter von 13 Jahren habe ich damals angefangen Gitarre zu spielen, ehrlich gesagt weniger um als Interpret von Etüden und klassischen Gitarrenstücken zu glänzen, sondern eher um in der Lage zu sein, dass was unsereins damals so hörte, nachspielen zu können. Dylan, Cohen, Crosby-Stills-Nash & Young aber auch Genesis, Gentle Giant und Yes waren damals die Götter meines Olymps und natürlich wollte man die Wirkung von 4-Stimmigen, gesungen Harmonien gerne selbst ausprobieren, dazu musste zumindest Einer in der Lage sein, die Begleitung dazu auch zu spielen. Ich gab mir dabei alle Mühe, war aber – zugegeben – zunächst besser beim Satzgesang aufgehoben, als bei den Gitarrenvirtuosen, die damals schon großen Wert darauf legten das Solo von „Stairway to Heaven“ möglichst originalgetreu nachzuspielen. Das war meine Sache nicht, ich wollte mich und meine Songstimme zunächst lediglich begleiten und fing an, selbst geschriebene und auch andere Gedichte zu vertonen und zu singen. Singer/Songwriter nennt man das heute, früher hieß das Liedermacher und im italienischen Sprachraum besonders schön, „cantautori“. Zu jenen zählte ich mich von Anfang an, vor allem auch deshalb, weil mir der gelungene Umgang mit Sprache, z.B. eines Reinhard May, sehr gut gefiel und mir eine große Inspiration war.

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Mit 16 hatte ich immer wieder Phasen, wo es dann schon mal bayrischer Dialekt wurde, aber grundsätzlich dachte ich, als Post-Hippi-Kind das nun in die NDW-Zeit hinein wuchs eher an Hochdeutsches, um bundesweit verstanden zu werden. Nach ersten Bühnenerfahrungen mit eigener Band und eigenem Material und viel vergeblichen Songwriting wurde daraus Ende der 80iger dann ein Major-Deal bei einer großen Plattenfirma in München. Herwig Mitteregger (ex Spliff) produzierte die erste vielversprechende Single „hörst du die Trommel nicht“. Anschließend durfte ich, unter meinem Namen zwei Alben („Fitz“ und „Gefühlsecht“) einspielen und veröffentlichen. Beim Hamburger Ableger der gleichen Firma erschien anschließend noch ein weiteres Studioalbum, mit Namen „Loopings“ . Doch schlussendlich, nach vier Jahren major deal, Musste ich mir und auch der Company eingestehen, dass mein Output nicht Massenkompatibel war und ich es wohl besser auf eigene Faust mit eigenem Label probieren sollte.

Tat ich auch und tourte in den 90igern mit meiner damaligen Unplugged-Band ausgiebig durch Deutschland und landete dann 2001 meinen ersten, eigenen großen Treffer. Das Album „Gleichgewicht“ war zwar über eine Fernsehserie, für die ich sowohl Titel als auch Score produzierte, bekannt geworden, aber die Serie floppte, während das Album gut lief und mich für Wochen in die mittleren Bereich der Album Top 100 katapultierte. Aber irgendwas stimmte nicht. Irgendwas war nicht authentisch, nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte und nach zwei Jahren faktisch Durcharbeiten mit eigenem Label und eigener Tournee-Agentur, stand ich im Herbst 2001 auf der Bühne und fand mich in dem, was da um mich herum abging und was ich angezettelt hatte, nicht mehr wieder.

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Also trat ich auf die Bremse beendete das Ganze, stellte die Gitarre wieder in den Schrank und verordnete mir erst mal eine kreative Auszeit.

Nach vier Jahren juckte es dann wieder in den Fingern, es wollte etwas raus, etwas wollte ans Licht und das kam auch so. Ich wollte nur noch Musik machen, die an erster Stelle mich und dann vielleicht auch die Anderen berühren konnte. Mike Scott, Damian Rice, Tom McRae waren mir da eine große Inspiration genau wie der „cantautori“ Gianmaria Testa.

Was aus mir raus kam, war bayrisch, Mundart also, die mir erlaubte nah und authentisch zu sein und zu bleiben. Zwei Alben entstanden zu Hause indem wir das alte Bauernhaus, in dem meine Familie und ich zu dieser Zeit lebten, in ein lebendiges Aufnahmestudio verwandelten. Live präsentierte ich das ganze erst mal zusammen mit dem Perkussionisten Wolfgang Lohmeier, später dann auch mit einem ausgewachsenen Ensemble und der nächste wichtige Schritt war das Solo. Allein auf der Bühne, nur mit Gitarre und Stimme die Menschen in den Bann ziehen. Eine wichtige Erfahrung und auch die Gitarre, die ich in meinem Leben oft stiefmütterlich behandelt habe, kam nun endlich zu ihrem Recht. Über die vergangenen elf Jahre wurde tatsächlich noch ein recht brauchbarer Gitarrist aus mir und auch heute lerne ich immer noch jeden Tag dazu.